Derzeit gibt es noch keine genauen Informationen. Die Politik wird im Juni voraussichtlich eine Entscheidung hierzu treffen. Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen (Winfried Kretschmann, Markus Söder und Stephan Weil) haben ein Förderkonzept vorgelegt. In diesen Bundesländern haben die deutschen Automobilkonzerne Daimler, BMW und Volkswagen ihre Zentralen.
Gewünscht ist eine Förderung von Autos mit modernen Benzin- oder Dieselmotor sowie jungen Gebrauchtwagen und nicht nur Elektroautos. Vorgeschlagen wurden u.a. 3.000 € für Benziner und Diesel Fahrzeuge und 4.000 für Elektroautos. Also eine Staffelung je nach Fahrzeug. Für Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybrid Fahrzeuge gibt es bereits die E-Auto-Prämie, die bis 2025 verlängert wurde. Je nach Fahrzeug gibt es hier bereits zwischen 3.000 und 6.000 € vom Staat. Die möglichen 4.000 Euro Förderung sollen nun noch oben drauf gepackt werden. Die Automobilindustrie hofft auf eine zeitnahe Entscheidung, sonst befürchtet sie noch weiteren Schaden. Die Verbraucher sind bereits durch die Corona-Krise verunsichert und müssen nun noch überlegen, ob sie lieber mit dem Kauf eines Autos warten, um eine mögliche Prämie nicht zu verlieren. Von der Autoindustrie sind auch große Teile der deutschen Industrie abhängig und dieser Wertschöpfungskreislauf soll durch diese Kaufprämie auch wieder angekurbelt werden. Der Automarkt in der Europäischen Union ist wegen der Corona-Krise um mehr als die Hälfte geschrumpft. Viele Produktionen standen wochenlang still und werden gerade nach und nach teilweise wieder hochgefahren.
Das Kfz-Gewerbe ist bzgl. einer Kaufprämie skeptisch. Die Autohäuser sind seit kurzem geöffnet, die Nachfrage nach Fahrzeugen noch gering. Eine mögliche Kaufprämie würde die Preise für die Gebrauchtwagen drücken. Dieses Problem gab es schon 2009 mit der Abwrackprämie. Gebrauchtwagen könnten so in großer Zahl bei den Händlern stehen bleiben und stark entwertet werden.
Von Umweltverbänden hagelt es große Kritik. Es ist ein Rückschritt auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Mobilität. Bei der Corona-Krise darf man nicht die viel größere Klimakrise vergessen. Im Gespräch sind z.B. autofreie deutsche Innenstädte bis 2025. Kaufprämien sind „nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch unsinnig“, teilte FDP-Fraktionsvize Frank Sitta der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Autokäufer, die sich ein neues Auto sowieso leisten können profitieren nur von diesem Bonus. Abgeordneter Marco Bülow (früher SPD) forderte eine „klimafreundliche Mobilitätsprämie für alle Menschen“. Von dieser Prämie würden alle profitieren und die klimafreundliche Mobilität würde gefördert werden. Eine Kaufprämie für Fahrzeuge ist eher ein Rückschritt auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität.
Bleibt nun abzuwarten, wie die Entscheidung im Juni ausfällt.
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